Ruud van Ginkel
Budo:
vor 1971 Boxen, Taekwondo, Karate
ab 1971 Aikido Aikidoschule Beljaars in Tilburg ab 1973 Schüler von Kobayashi Hirokasu, 8. Dan, Aikikai Ende 1980er Schüler von Shimamoto Katsuyuki, 8. Dan, Aikikai 2000 Gründung von Shoryukai Nederland 2009 Mitgründer des Dachverbandes Aikido Nederland 2010 6. Dan, Aikikai |
Interview mit Ruud van Ginkel anlässlich des Lehrgangs in Karlsruhe Neureut im Mai 2014
Ralph:
Ruud, warum hast Du begonnen Dich für Kampfsport zu interessieren?
Ruud:
Mir gefiel Mohammed Alis (alias Cassius Clay) Boxstil, besonders seine tänzelnde Beintechnik beeindruckte mich so, dass ich auch Boxen lernen wollte. Leider fand ich kein Boxstudio, das den „Mohammed Ali Stil“ unterrichtete. Nach ca. 1,5 Jahren der Suche begann ich mit Teakwondo und später mit Karate.
Ralph:
Wie bist Du gerade auf die Kampfkunst „Aikido“ gekommen?
Ruud:
Das war 1971, als ich bei meiner weiteren Suche eine Judo- und Aikido-Schule in Tilburg fand. Die Bewegungen gefielen mir so gut, dass ich begann in der Aikidoschule Beljaars Aikido zu lernen. 1973 durfte ich Kobayashi Hirokasu auf der Matte erleben. Das beeinflusste meinen Budo-Weg nachhaltig und ich wurde Kobayashi-Schüler. Immer wenn Kobayashi Hirokasu in Europa war, reiste ich ihm hinterher und besuchte seine Lehrgänge.
Ralph:
Wie ging es dann weiter?
Ruud:
Ende der 80er Jahre wurde ich von Kobayashi Hirokasu nach Japan, Osaka eingeladen. 6 Wochen reiste ich mit ihm durch Japan und besuchte seine Seminare. Ursprünglich waren 3 Monate geplant, aber aus gesundheitlichen Gründen beauftragte mich Kobayashi Sensei, einen anderen Lehrer in Osaka zu suchen.
Ralph:
Und wie bist Du auf Shimamoto Sensei gestoßen?
Ruud:
Wie gesagt, ich sollte mich nach einem neuen Lehrer umsehen. Ich wollte mit dem Zug nach Umeda und bin fälschlicherweise schon in Yuso ausgestiegen. Dort sah ich ein Aikido-Schild und folgte diesem. Dieses Schild führte mich geradewegs in das Dojo von Steven Seagal. Dort angekommen begegnete ich seiner Frau. Steven Seagal selbst war zu der Zeit für Dreharbeiten in den USA. Sie fragte mich nach meiner Graduierung und empfahl mich daraufhin weiter. Freundlicherweise gab sie mir eine Liste mit zehn Aikidolehrern und deren Adressen. Auf dieser Liste fand sich der Name Shimamoto, der mir sofort besonders gefiel und ich daher dort anrief. Ich wurde sehr herzlich willkommen geheißen und konnte noch am selben Abend mittrainieren. Abends habe ich mit Shimamoto zusammen ein Bier getrunken und bin seitdem sein Schüler und Freund.
Ralph:
Das ist ja eine spannende Geschichte. Es gibt eben keine Zufälle!
Wie hast Du Deinen Kontakt zu Shimamoto aufrechterhalten, bzw. vertieft?
Ruud:
Ab diesem Zeitpunkt besuchte ich Shimamoto Shihan jährlich, und ab 1994 kam Shimamoto Shihan jedes Jahr nach Holland. Im Jahr 2000 gelang es, Shoryukai, abgegleitet von Shosenji, zu gründen und als offizielles Partnerdojo ins Leben zu rufen.
Ralph:
Das war sicherlich ein großer Schritt für Dich. Inzwischen sind fast 15 Jahre vergangen und bedeutende Entwicklungen sind passiert. Nicht nur, dass sich einige Aikido-Schulen Shoryukai angeschlossen haben (z. B. SenBuKai im Jahre 2003) und Du die Anerkennung durch Aikikai So Hombu erwirken konntest. Es gelang Dir als Holländischer „Aikidopionier“ 2009 ein weiterer großer Schritt, der sicherlich nicht ganz einfach war, denn die niederländische Aikidoverbandswelt war sehr vielfältig und deren Struktur amorph.
Ruud:
Ja, die Vielfalt in Holland veranlasste mich Shoryukai im Jahr 2000 zu gründen. So Hombu strebte eine Zusammenführung der niederländischen Verbände an und 2009 gelang es nach langjährigen Bemühungen, den Dachverband „Aikido Nederland“ zu gründen. Zur offiziellen Feier beehrte uns Doshu Moriteru Ueshiba.
Schon ein komischer Zustand, dass eigentlich nur eine Organisation eine Anerkennung bekommt und jetzt gibt es zwei:
Aikido Niederlande und JBN (Judo Bund Niederlande)!
Ralph:
Ruud, herzlichen Dank für Deine Zeit, das Interview und den Einblick in Dein bewegtes Aikido-Leben!
Ruud, warum hast Du begonnen Dich für Kampfsport zu interessieren?
Ruud:
Mir gefiel Mohammed Alis (alias Cassius Clay) Boxstil, besonders seine tänzelnde Beintechnik beeindruckte mich so, dass ich auch Boxen lernen wollte. Leider fand ich kein Boxstudio, das den „Mohammed Ali Stil“ unterrichtete. Nach ca. 1,5 Jahren der Suche begann ich mit Teakwondo und später mit Karate.
Ralph:
Wie bist Du gerade auf die Kampfkunst „Aikido“ gekommen?
Ruud:
Das war 1971, als ich bei meiner weiteren Suche eine Judo- und Aikido-Schule in Tilburg fand. Die Bewegungen gefielen mir so gut, dass ich begann in der Aikidoschule Beljaars Aikido zu lernen. 1973 durfte ich Kobayashi Hirokasu auf der Matte erleben. Das beeinflusste meinen Budo-Weg nachhaltig und ich wurde Kobayashi-Schüler. Immer wenn Kobayashi Hirokasu in Europa war, reiste ich ihm hinterher und besuchte seine Lehrgänge.
Ralph:
Wie ging es dann weiter?
Ruud:
Ende der 80er Jahre wurde ich von Kobayashi Hirokasu nach Japan, Osaka eingeladen. 6 Wochen reiste ich mit ihm durch Japan und besuchte seine Seminare. Ursprünglich waren 3 Monate geplant, aber aus gesundheitlichen Gründen beauftragte mich Kobayashi Sensei, einen anderen Lehrer in Osaka zu suchen.
Ralph:
Und wie bist Du auf Shimamoto Sensei gestoßen?
Ruud:
Wie gesagt, ich sollte mich nach einem neuen Lehrer umsehen. Ich wollte mit dem Zug nach Umeda und bin fälschlicherweise schon in Yuso ausgestiegen. Dort sah ich ein Aikido-Schild und folgte diesem. Dieses Schild führte mich geradewegs in das Dojo von Steven Seagal. Dort angekommen begegnete ich seiner Frau. Steven Seagal selbst war zu der Zeit für Dreharbeiten in den USA. Sie fragte mich nach meiner Graduierung und empfahl mich daraufhin weiter. Freundlicherweise gab sie mir eine Liste mit zehn Aikidolehrern und deren Adressen. Auf dieser Liste fand sich der Name Shimamoto, der mir sofort besonders gefiel und ich daher dort anrief. Ich wurde sehr herzlich willkommen geheißen und konnte noch am selben Abend mittrainieren. Abends habe ich mit Shimamoto zusammen ein Bier getrunken und bin seitdem sein Schüler und Freund.
Ralph:
Das ist ja eine spannende Geschichte. Es gibt eben keine Zufälle!
Wie hast Du Deinen Kontakt zu Shimamoto aufrechterhalten, bzw. vertieft?
Ruud:
Ab diesem Zeitpunkt besuchte ich Shimamoto Shihan jährlich, und ab 1994 kam Shimamoto Shihan jedes Jahr nach Holland. Im Jahr 2000 gelang es, Shoryukai, abgegleitet von Shosenji, zu gründen und als offizielles Partnerdojo ins Leben zu rufen.
Ralph:
Das war sicherlich ein großer Schritt für Dich. Inzwischen sind fast 15 Jahre vergangen und bedeutende Entwicklungen sind passiert. Nicht nur, dass sich einige Aikido-Schulen Shoryukai angeschlossen haben (z. B. SenBuKai im Jahre 2003) und Du die Anerkennung durch Aikikai So Hombu erwirken konntest. Es gelang Dir als Holländischer „Aikidopionier“ 2009 ein weiterer großer Schritt, der sicherlich nicht ganz einfach war, denn die niederländische Aikidoverbandswelt war sehr vielfältig und deren Struktur amorph.
Ruud:
Ja, die Vielfalt in Holland veranlasste mich Shoryukai im Jahr 2000 zu gründen. So Hombu strebte eine Zusammenführung der niederländischen Verbände an und 2009 gelang es nach langjährigen Bemühungen, den Dachverband „Aikido Nederland“ zu gründen. Zur offiziellen Feier beehrte uns Doshu Moriteru Ueshiba.
Schon ein komischer Zustand, dass eigentlich nur eine Organisation eine Anerkennung bekommt und jetzt gibt es zwei:
Aikido Niederlande und JBN (Judo Bund Niederlande)!
Ralph:
Ruud, herzlichen Dank für Deine Zeit, das Interview und den Einblick in Dein bewegtes Aikido-Leben!